Lexikon u-z

 

 

W

Wheelspin Winglets

Z

Zeitnahme
 

 

Wheelspin:

Der Begriff „Wheelspin“ stammt aus dem Englischen und beschreibt das Durchdrehen der Antriebsräder. Beim Start eines Formel 1-Rennens kann man den sogenannten Wheelspin selbst von Weitem erkennen. Durch das starke Durchdrehen der Hinterräder entsteht eine derartige Hitze, daß ein gewisser Anteil von Gummi verbrennt und sich in Form von blauem Rauch verflüchtigt.

 

 

Winglets:

Als "Winglets" bezeichnet man kleine Zusatzflügel, die an den Außenseiten der Heckflügel-Abschlußplatten für zusätzlichen Abtrieb sorgen und die Luftführung um die Hinterräder herum optimieren. Da ein Formel-1-Bolide über freistehende Räder verfügt, ist eine optimierte Luftführung um die Hinterräder herum natürlich enorm wichtig und senkt den Luftwiderstand erheblich. Das wiederum wirkt sich positiv auf Topspeed und Benzinverbrauch aus und kann über Sieg oder Niederlage entscheiden

 

Zeitnahme:

Innerhalb weniger tausendstel Sekunden weiß der Fernsehzuschauer bereits, welche Zeit die Fahrzeuge im Moment fahren. Diesem Vergnügen liegt eine ausgefeilte Technik zugrunde.
Wie es früher einmal war:

-Jahrzehntelang wurde in der Formel 1 nur mit der Hand und dem menschlichen Auge gemessen.
-Sehr lange standen dafür lediglich normale Stoppuhren zur Verfügung, die kaum in der Lage waren, Tausendstel zu erfassen. Ob immer exakt an der gleichen Stelle gemessen wurde, muß bezweifelt werden.
-Die Einführung von Fotozellen und dünnen Lichtstrahlen auf der Ziellinie ermöglichte ein genaues Erfassen des Moments der Zielüberquerung.
-Mit der Einführung von Computern gab es die Möglichkeit, die Fahrzeuge zu sortieren und genau zu messen. Die Zuordnung eines Fahrzeuges zu einer Zeit fand jedoch noch immer mit dem bloßen Auge statt.

Zeitnahme in einem modernen F 1-Auto:

-Eine genaue Zuordnung und Erfassung der genauen Zeiten ist erst seit dem Einbau von Transpondern (Mikrosender) in die Fahrzeuge möglich
-Transponder befinden sich in jedem Fahrzeug in der Höhe der Vorderachse. Jedes Fahrzeug hat somit sein eigenes Signal
-Auf der Ziellinie und an zwei Sektorenstellen werden die Zeiten mit in den Boden eingelassenenAntennen gemessen und an den Zentralcomputer sofort weitergeleitet
-Zur Sicherheit stehen an den Messpunkten noch Infrarotfotozellen
-Fahrer, Teams, Funktionäre und Medien verfügen stets über die gefahrenen Zeiten, die auf 150 Datenmonitore im Fahrerlager abzulesen sind
-Acht Kanäle auf den Monitoren ermöglichen die Analyse von Rundenzeiten, Abschnittszeiten, Geschwindigkeiten, Zeitabstände, Standzeiten in Boxen, gefahrene Runden und das aktuelle Klassement von Rennen oder Training
-Die wichtigsten Daten können die Fahrern direkt auf ihrem Display im Cockpit während der Fahrt ablesen. Siehe: Lenkrad
-In der Box werden den Fahrern kleine Monitore auf das Cockpit gesetzt auf denen man sowohl Informationen, wie auch Fernsehbilder abrufen kann.
-Der Zentralcomputer, die Zeiterfassungseinheit, befindet sich in einem Sattelschlepper im Fahrerlager
-Die Gesamtanlage wiegt ca. 15.000kg und wird von 15 Mitarbeitern betreut, welche vor jedem GP ca. vier Tage allein für den Aufbau benötigen

Die wichtigsten erfaßten Daten im Training:
Die moderne Formel 1 benötigt eine Vielzahl an Daten, um z.B. ein Fahrzeug zu analysieren oder eine Renntaktik zu erarbeiten. Im Training werden dazu folgende Daten permanent auf Monitoren angezeigt:

-Beste Rundenzeit des Fahrers
-Letzte Rundenzeit des Fahrers
-Sektorzeiten (z.B. ist der Wagen in den Kurven besser oder schlechter als die Konkurrenz?).
-Höchstgeschwindigkeiten
-Differenz der besten Rundenzeit eines Fahrers zur aktuellen Pole-Zeit
-Rangfolge der schnellsten Zeiten nach Fahrern
-Alle Fahrer die sich aktuell auf der Strecke befinden
-Die Anzahl der bereits gefahrenen Runden eines Fahrers (Im Zeittraining stehen jedem Fahrer nur 12 Zeitrunden inklusive Ein- und Ausfahrt zur Verfügung)
-Tageszeit
-Verbleibende Trainingszeit

Die wichtigsten erfaßten Daten im Rennen:
Im Gegensatz zum Training werden für das Rennen andere Daten benötigt. Hier die wichtigsten benötigten Informationen:

-Aktuelle Rundenzahl
-Renndauer
-Reihenfolge im Rennen - aktueller Stand
-Beste Rundenzeit der Fahrer
-Letzte Rundenzeit der Fahrer
-Rückstand zum Vordermann und Vorsprung zu Verfolgern
-Abstand zum Führenden
-Ausgefallene Fahrzeuge
-Fahrzeuge in den Boxen
-Standzeiten in den Boxen
-Sektorzeiten
-Höchstgeschwindigkeiten
-Flaggensignale (z.B. "Rote Flagge" für den Abbruch)

Zusätzliche Daten der Zeitnahme:

-Neben den Zeiten können mit der Anlage auch weitere Daten gesammelt werden.
-In der Boxengasse sind eine Vielzahl von Antennen in den Boden eingelassen um z.B. die Geschwindigkeit in der Boxengasse, Standzeiten, das Einhalten von Stop&Go-Strafen zu überwachen.
-An jeder Position in der Startaufstellung sind ebenfalls Antennen eingelassen, die eine Bewegung des Fahrzeuges vor dem Start der Ampel als Fehlstart an den Computer meldet.