Lexikon q-t

 

 

Q

Qualifikationstraining Qualifyers
Qualifying

R

Reifen Reglement 2001
Rennabbruch Rennbekleidung
Safety-Car Schwerpunkt
Sechs-Punkt-Gurt Sliding Skirts
Sicherheitssitz Slipstream
Slow Puncture Spare-Car
Splash’n Dash Sponsoren
Startaufstellung Startnummer
Staubsauger Superlizenz

T

Tankklappe T-Car
Telemetrie Traktionskontrolle
Transaxle Turbinenwagen
 

 

 

Qualifikationstraining:

Bis 1995 gab es in der Formel 1 zwei zur Ermittlung der Startaufstellung für das Rennen zählende Qualifikationstrainings. Seitdem ist nur noch das 60minütige Samstag-Training für die Startaufstellung relevant. Dabei darf jeder Pilot aber nur zwölf Runden fahren. Dies ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass inklusive Ausfahrt und Ausrollen für eine gestoppte Runde drei Runden verbucht werden können. Es sei denn, man fährt mehrere hintereinander. Dies lassen die Reifen jedoch oft nicht zu.

Zusätzlich wurde zur Saison 1996 die 107%-Regel eingeführt. Sie besagt, dass jeder Fahrer, dessen Zeitabstand zum Trainingsschnellsten mehr als 7% beträgt (also 107% der Trainingsbestzeit), nicht am Rennen teilnehmen darf.

Doch was und wie wird im Qualifikationstraining gemessen?

Jahrzehntelang wurde in der Formel 1 nur mit der Hand und dem menschlichen Auge gemessen.

Sehr lange standen dafür lediglich normale Stoppuhren zur Verfügung, die kaum in der Lage waren, Tausendstelsekunden zu erfassen. Die Einführung von Computern und modernen Messmethoden ermöglichte es, die Fahrzeuge zu sortieren und genau zu messen.

Die moderne Formel 1 benötigt eine Vielzahl von Daten, um z.B. ein Fahrzeug zu analysieren oder eine Renntaktik zu erarbeiten. Im Training werden dazu folgende Daten permanent auf Monitoren angezeigt:

Beste Rundenzeit des Fahrers
Sektorzeiten (z.B. ist der Wagen in den Kurven besser oder schlechter als die Konkurrenz?).
Höchstgeschwindigkeiten an beliebigen Stellen

Daraus errechnet der Computer:

Differenz der besten Rundenzeit eines Fahrers zur aktuellen Pole-Zeit
Rangfolge der schnellsten Zeiten nach Fahrern
Alle Fahrer die sich aktuell auf der Strecke befinden

Die Anzahl der bereits gefahrenen Runden eines Fahrers (Im Zeittraining stehen jedem Fahrer nur zwölf Zeitrunden inklusive Ein- und Ausfahrt zur Verfügung)

Tageszeit
Verbleibende Trainingszeit etc...

 

Qualifyers:

Qualifyers sind spezielle Trainingsreifen mit einer extrem weichen Gummimischung, die zwar zu sehr schnellen Trainingszeiten verhilft, aber bereits nach wenigen Runden nicht mehr funktionstüchtig ist. Sie reagieren extrem sensibel auf Luftdruckschwankungen und sind, bedingt durch ihre „Weichheit“ sehr hitzeempfindlich (hohe Aupentemperaturen und Fahrweise).

 

Qualifying:

Das Qualifikationstraining (engl. Qualifying) dient zur Ermittlung der Startaufstellung. In der Formel 1 stehen den Piloten im Qualifying zwölf Runden zur Verfügung, um eine optimale Rundenzeit zu erringen. Eigentlich stehen aber weniger Runden zur Verfügung, da jeweils sowohl die Runde nach Ausfahrt aus der Box, als auch die zur Einfahrt in die Box mitgezählt wird. Das Qualifikationstraining dauert eine Stunde.

 

Reifen:

Die Formel 1 unterscheidet diverse Reifentypen. Eine davon ist der Slickreifen, der bis zu Beginn der Saison 1998 keinerlei Profil aufwies und entsprechend nur bei trockenen Witterungsverhältnissen eingesetzt wurde. Seit 1998 müssen die Reifen mit Längsrillen, zunächst drei Rillen in den Vorderreifen und vier in den Hinterreifen, ausgerüstet sein. Ab 1999 sind auch für die Vorderreifen vier Rillen vorgeschrieben.
Die FIA erhofft sich durch diese Maßnahme eine Reduzierung der Kurvengeschwindigkeiten und dadurch
eine erhöhte Sicherheit.

 

 

Reglement 2001:

REGLEMENTÄNDERUNGEN 2001
Für 2001 wird sich das Reglement in folgenden Punkten ändern:
FRONTFLÜGEL
Der Frontflügel muss 100 Millimeter (bisher 50 Millimeter) über dem tiefsten Punkt des Fahrzeugs liegen. Damit können Luftwirbel nicht mehr so wirkungsvoll vom Unterboden abgeleitet werden, der Abtriebeffekt wird verringert.
Allerdings zählt beim Frontflügel der Bereich von 50 Zentimetern um die Mittelachse zum Chassis, der Flügel darf dort bis zur Bodenplatte abgesenkt werden. Teams, wie zum Beispiel Sauber, haben deshalb einen Frontflügel konstruiert, der in der Mitte eine konvexe Ausbuchtung vorweist. Der Abtrieb wird dadurch wieder erhöht.
HECKFLÜGEL
Ab 2001 sind statt insgesamt neun nur noch maximal drei Flügelelemente oben und ein Flügelblatt unten zulässig. Der Bodenabstand / Abstand zur Bodenplatte des Oberflügels muss zwischen 600 und 800 Milimetern, der des Unterflügels zwischen 300 und 375 Millimetern liegen. Dadurch liegt der Unterflügel 5 Zentimeter tiefer als 2000, die Luft aus dem Unterboden kann schlechter abgesaugt werden, der Diffusor arbeitet weniger effizient, ein weiterer Abtriebverlust ist die Folge.
SEITLICHER CRASHTEST
Die Fahrzeugseiten müssen einer seitlichen Krafteinwirkung 500 Millimeter vor der Cockpitrückwand auf einer Höhe von 300 Millimetern von 20 bis 40 kN standhalten.
Dadurch werden die Seitekästen der Formel-1-Boliden um zehn bis 20 Zentimeter länger, und die Luft unter dem Auto wird schlechter beschleunigt.
ÜBERROLLBÜGEL
Der Überrollbügel muss Kräfte von fünf Tonnen seitlich, sechs Tonnen in Längsrichtung und neun Tonnen vertikal aushalten.
Dadurch wird der Überrollbügel massiver, eine Gewichtszunahme kann nur durch Verwendung anderer Materialien vermieden werden.
COCKPIT
Die Länge des Cockpit steigt um 75 Millimeter auf 850 Millimeter. Der Fußraum muss mit einem 25 Millimeter starken Polster ausgeschäumt sein.
TRAKTIONSKONTROLLE
Am 14. Februar 2001 entscheidet die FIA über die Zulassung von elektronischen Fahrhilfen, die seit 1994 verboten sind. Frühestens beim Großen Preis von Spanien am 29. April 2001 könnte die Traktionskontrolle dann erlaubt sein.
Die Traktionskontrolle ist ein elektronisch gesteuertes Hilfsmittel, das das Durchdrehen der Antriebsräder (wheelspin) weitgehend verhindert. Eine optimalere Kraftübertragung ist damit gewährleistet.

Die FIA erhofft sich durch die Änderungen ein Einpendeln der Rundenzeiten auf 99er Niveau. Außerdem soll auf diese Weise das Überholproblem bewältigt werden, da der aerodynamische Anpressdruck verringert wird und das so genannte Windschatten-Fahren wieder an Bedeutung gewinnen könnte.

 

 

Rennabbruch:

Wird ein Rennen aufgrund eines Unfalls oder wegen widriger Umstände abgebrochen, so werden von den Marshalls an der Strecke rote Flaggen geschwenkt sowie die roten Lichter an der Startampel eingeschaltet.

Die Fahrer müssen in diesem Fall mit allem rechnen. So kann z.B. das Medical-Car mit geringem Tempo auf der Strecke unterwegs sein oder der Kurs durch einen Unfall völlig blockiert sein.

Auch bei einem Rennabruch gibt es Regeln, die sich nach dem Zeitpunkt des Abbruchs richten:

Sind weniger als zwei Runden gefahren, darf das Rennen komplett neu gestartet werden.

Sind mehr als zwei Runden, aber weniger als 75% der Renndistanz gefahren, so darf das Rennen ebenfalls neu gestartet werden. In diesem Fall werden allerdings die Zeiten jedes Fahrers aus beiden Rennen addiert und zum endgültigen Ergebnis zusammengefügt.

Sind mehr als 75% der Renndistanz gefahren, wird das Ergebnis beibehalten und das Rennen abgewunken, nachdem der Führende die Runde nach dem Abbruch absolviert hat.

 

Rennbekleidung:

Wird ein Rennen aufgrund eines Unfalls oder wegen widriger Umstände abgebrochen, so werden von den Marshals an der Strecke rote Flaggen geschwenkt sowie die roten Lichter an der Startampel eingeschaltet.

Die Fahrer müssen in diesem Fall mit allem rechnen. So kann z.B. das Medical-Car mit geringem Tempo auf der Strecke unterwegs sein oder der Kurs durch einen Unfall völlig blockiert sein.

Auch bei einem Rennabruch gibt es Regeln, die sich nach dem Zeitpunkt des Abbruchs richten:

Sind weniger als zwei Runden gefahren, darf das Rennen komplett neu gestartet werden.

Sind mehr als zwei Runden, aber weniger als 75% der Renndistanz gefahren, so darf das Rennen ebenfalls neu gestartet werden. In diesem Fall werden allerdings die Zeiten jedes Fahrers aus beiden Rennen addiert und zum endgültigen Ergebnis zusammengefügt.

Sind mehr als 75% der Renndistanz gefahren, wird das Ergebnis beibehalten und das Rennen abgewunken, nachdem der Führende die Runde nach dem Abbruch absolviert hat.

 

Safety-Car:

Das Safety-Car, früher Pace-Car genannt, ist ein von der Rennleitung eingesetztes Führungsfahrzeug, das dann auf die Rennstrecke geht, wenn diese nicht unter normalen Rennbedingungen zu befahren ist. Dies ist beispielsweise vor dem Start (Einführungsrunde), nach einem Unfall, der das Rennen beeinträchtigt oder bei plötzlicher Witterungsänderung, die erschwerte Rennbedingungen nach sich zieht. Das Safety-Car ist mit gelben Warnleuchten versehen. Eingeschaltete Warnleuchten zeigen Gefahr an, während dieser Zeit darf nicht überholt werden. Wenn die Warnleuchten ausgeschaltet werden, ist das Rennen ab der nächsten Start-Ziel-Durchfahrt wieder freigegeben.

 

Schwerpunkt:

Der Schwerpunkt eines Körpers beschreibt den Punkt, in dem alle von außen auf ihn einwirkenden Kräfte zusammentreffen. Bei Rennwagen ist der Schwerpunkt natürlich von enormer Bedeutung: Je tiefer der Schwerpunkt liegt, desto weniger neigt sich der Wagen in Kurven nach außen und desto besser ist seine Straßenlage.

 

 

Sechs-Punkt-Gurt:

Der im Motorsport eingesetzte Sicherheitsgurt wird Sechs-Punkt-Gurt oder auch Hosenträgergurt genannt. Er ist an sechs Punkten am Monococque befestigt. Er wird zentral an einem Sicherheitsmechanismus geschlossen. Wird dieser mit einem Handgriff geöffnet, ist der Fahrer sofort in der Lage das Fahrzeug schnellstens zu verlassen.

 

Sliding Skirts:

Unter "Sliding-Skirt" versteht man nichts weiter als eine Anfang der 80er Jahre in der Formel 1 übliche Schürze, die an den Seiten des Unterbodens fast die Fahrbahn berührt. Je höher die Geschwindigkeit der Formel-1-Wagen war, desto höher wurde natürlich auch der Saug-Effekt unter dem Auto. Nicht selten wurden die Wagen dabei so sehr auf den Boden gesogen, dass die "Sliding-Skirts" den Asphalt streiften und den Hohlraum zwischen Fahrbahn und Unterboden fast vollständig versiegelten. Der Saug-Effekt wurde somit noch zusätzlich gesteigert.

Aus Gründen der Sicherheit wurden die Schürzen oder "Sliding-Skirts" mit Beginn der Formel-1-Saison 1983 verboten.

 

Sicherheitssitz:

Für die Saison 1999 gab es eine wichtige Änderung, die den Sitz, bzw. die Rettung des Fahrers bei einem Unfall betrifft. Wir zeigen was sich geändert hat und wie der Sitz funktioniert:
Um das Risiko von weiteren Verletzungen zu minimieren, hat die FIA bereits vor einigen Jahren mit der Entwicklung eines Sicherheitssitzes begonnen, dessen Verwendung ab der Saison 1999 für alle Teams Pflicht wurde. Federführend bei der Entwicklung war das Stewart-Team und dessen Partner LEAR.
Der Sitz ist so konstruiert, daß er bei einem Unfall mit dem Fahrer als Einheit aus dem Wagen gezogen werden kann.

Die wichtigsten Neuerungen:

-Der Fahrer kann in einer stabilen Lage mit dem Sitz ins Krankenhaus transportiert werden.
-Der Sitz ist durchlässig für Röntgenstrahlen, damit der Fahrer gefahrlos untersucht werden kann.
-Auch weiterhin kann der Sitz den Fahrern und dem Fahrzeug perfekt angepaßt werden.
-Der Sitz wird durch die Sicherheitsgurte im Fahrzeug festgehalten.
-Nach dem Lösen der Sicherheitsgurte kann der Fahrer mit speziellen Gurten, die mit Klettverschlüssen an der Cockpitwand befestigt sind, am Sitz fixiert werden.
-Im Sitz befinden sich für die Fixierung Schlitze im Brust-, Becken- und Oberschenkelbereich.
-Neben den Gurten befinden sich Schlaufen in denen man "D-Ringe" für das Herausheben der Fahrer befestigen kann.
-Zur Stützung des Kopfes kann in den Sitz eine Kopfstütze eingeschoben werden.

 

 

Slipstream:

Der Begriff "Slipstream" stammt aus dem Englischen und steht für den sogenannten Ansaugeffekt.

Siehe: Ansaugeffekt

 

 

Slow Puncture:

Slow Puncture stammt aus dem Englischen und bezeichnet einen schleichenden Plattfuß. Dies beschreibt einen langsamen Luftverlust eines Reifens.
Top Formel 1-Piloten wie Michael Schumacher, der legendäre Ayrton Senna und der „Professor“ Alain Prost, sind oder waren in der Lage, Luftdruckveränderungen von 1/20bar (0,05bar) während der Fahrt wahrzunehmen.

 

 

Spare-Car:

"Spare-Car" ist der englische Begriff für Ersatzwagen.

Für den Einsatz des "Spare-Cars" gibt es verschiedene Vorschriften, an die sich jeder Teilnehmer eines Formel-1-Rennens zu halten hat:

-Der Teilnehmer darf an jedem der beiden Tage des freien Trainings nicht mehr als zwei Wagen einsetzen.

-Er darf im Qualifying nicht mehr als drei Wagen benutzen.

-Die Wagen müssen alle vom selben Team eingesetzt werden und demnach von derselben Marke stammen.

-Die Startnummer des Fahrers muss auf dem jeweils eingesetzten Wagen stehen.

-Ein Wechsel des Wagens darf nur in der Box unter Aufsicht der Marshals stattfinden.

-Ein Wechsel des Wagens nach dem Start der Aufwärmrunde ist nicht gestattet, es sei denn, der Start wird verlegt oder das Rennen wird abgebrochen, bevor der Führende zwei Runden absolviert hat. In diesen Fällen darf ein Wechsel nach dem Start der zweiten Aufwärmrunde nicht mehr erfolgen.

 

Splash’n Dash:

Splash’n Dash (aber auch Splash and Dash) ist ein Begriff aus dem amerikanischen Rennsport, der aber zunehmend auch in der Formel 1 Verwendung findet.
Er beschreibt einen sehr kurzen Boxenstopp, um kurz vor Rennende schnell noch einmal einige Liter Benzin zu tanken. Es kann vorkommen, dass ein Fahrzeug zu wenig Benzin im Tank hat, um ins Ziel zu kommen. Manchmal fehlen nur wenige Liter, da sich das Team verkalkuliert hat oder eine angestrebte Taktik nicht aufging.

Der Fahrer wird dann noch einmal zur Box geholt, hält sehr kurz, ohne Reifen zu wechseln, wird ganz kurz betankt und fährt wieder auf die Strecke.
Diesen kurzen Boxenstop zum Tanken nennt man Splash’n Dash oder Splash and Dash!

 

 

Sponsoren:

Unter Sponsoren versteht man Personen oder Unternehmen (Organisationen), die in der Formel 1 das nötige Geld für den Sport bereitstellen. Dabei ist aber immer eine gönnende Tendenz erkennbar.
Konkret wird jedoch von den Sponsoren eine Gegenleistung, z.B. in Form von Werbeaufklebern, Marketingaktionen und Verwendung des Teams oder der Fahrer in der eigenen Werbung gefordert.

In den letzten Jahren hat sich eine Vielzahl an Sponsoringformen entwickelt. Genügte es einigen Sponsoren noch zu Beginn der Formel 1 den Sport zu unterstützen, so kamen Anforderungen als Werbeinstrument hinzu.
Das kann soweit gehen, daß einige Sponsoren sogar in den Namen des Rennteams mit einfließen um z.B. ein Tabakwerbeverbot zu umgehen. Beispiele sind BAR oder West McLaren.

Auch Benetton wurde Mitte der 80er Jahre vom Sponsor zum Teameigentümer, was die Werbeaktionen des Benettonkonzerns zusätzlich förderte.
Sponsoring geht sogar soweit, daß Großunternehmen (z.B. der Automobilindustrie) Motoren nach sich benennen lassen und so das sehr spezielle Expertenwissen der Formel 1 bei Erfolgen für ihre eigenen Marketingaktivitäten nutzen können.

Das erste Fahrzeug der modernen Formel 1 mit echtem Sponsor-Aufkleber war 1968 der Lotus mit einem Aufkleber von Gold Leaf. Bis dahin hatten nur technische Förderer (z.B. Ölfirmen oder Motorenhersteller) ihren kleinen Aufkleber auf den Fahrzeugen.
Es gab immer wieder seriöse und unseriöse Sponsoren. Es gab z.B. Getränke (Hype), die jahrelang beworben wurden, aber nie auf dem Markt erschienen, oder Börsenmagazine (Broker), auf die sogar Mercedes-Benz mit Sauber hereinfielen. Diese Liste läßt sich fast beliebig verlängern.

 

 

Startaufstellung:

Die Startaufstellung der am Rennen teilnehmenden Fahrzeuge erfolgt in der Reihenfolge der Trainingsergebnisse. Dabei steht der Trainingsschnellste in der vordersten Startposition. Daneben, leicht versetzt, steht der Trainingszweite. Hinter dem Trainingsschnellsten steht der Dritte im Zeittraining, neben dem wiederum leicht versetzt der Vierte steht. Diese Aufstellung setzt sich bis zum letzten qualifizierten Rennteilnehmer fort.

 

 

Startnummer:

Alle Formel-1-Rennfahrzeuge müssen mit der Startnummer des jeweiligen Piloten versehen sein. Die FIA schreibt Größe und Anordnung vor. Sowohl von vorne als auch von der Seite müssen die Startnummern eindeutig zu erkennen sein. Die Vergabe der Startnummern erfolgt zu Beginn einer Saison. In der Formel-1 ist es üblich, im Gegensatz zu vielen anderen Rennserien, daß die Teams immer zwei aufeinanderfolgende Zahlen als Startnummern erhalten. Der Weltmeister des Vorjahres erhält automatisch für die nächste Saison die Startnummer 1, sein Teamkollege entsprechend die Startnummer 2. Sollte der amtierende Weltmeister im darauffolgenden Jahr nicht mehr antreten, so bleibt die 1 frei (Beispiel Damon Hill, der bei Williams in den Jahren 1993 und 1994 mit der Startnummer 0 antrat, weil Mansell und Prost in diesen Jahren jeweils als amtierende Weltmeister abtraten). Übrigens: die Startnummer 13 wird nicht vergeben. Einen triftigen Grund gibt es dafür nicht, man hält es lediglich mit dem Aberglauben.

 

 

Staubsauger:

Der Brabham BT46 B sorgte beim GP von Schweden 1978 für Aufsehen und wurde von keinem geringeren als Niki Lauda direkt bei seinem ersten Einsatz zum Sieg geführt. Seinen Namen erhielt der Brabham durch einen Ventilator am Heck, der laut Konstrukteur Gordan Murray lediglich den Zweck erfüllte, die Luft durch einen Kühler zu saugen und somit einer Überhitzung des Motors vorzubeugen. Die Wirklichkeit sah allerdings ein wenig anders aus: Durch den Ventilator wurde der Wagen förmlich auf den Asphalt gesogen und hatte dadurch eine unglaubliche Straßenlage. Sogar die damals als unschlagbar geltenden Lotus 79, die als erste das Konzept des Ground-Effects zur Vollendung brachten, stellten für den „Staubsauger-Brabham“ keine Konkurrenz mehr dar.
Für die anderen Fahrer wurde das Hinterherfahren allerdings zur Qual: Durch den Ventilator wurde der Wagen nicht nur auf den Boden gesogen, sondern es wurde auch eine Menge Dreck in die Luft gewirbelt, der den Nachfolgenden geradewegs ins Gesicht geschleudert wurde. Die Folge war ein sofortiges Rennverbot für alle Arten von „Staubsaugerautos“ nach dem GP von Schweden. Lauda durfte seinen Sieg dennoch behalten.

 

 

Superlizenz:

Um an offiziellen Motorsportveranstaltungen teilzunehmen, muß ein Pilot eine Lizenz erwerben. An Formel 1-Weltmeisterschaftsläufen dürfen nur Fahrer teilnehmen, welche die höchste internationale Lizenz besitzen. Diese wird von der FIA offiziell als Superlizenz bezeichnet. Deren Erwerb ist in der Regel an sehr hohe Anforderungen gebunden, wie z.B. den Gewinn der Formel 3000-Europameisterschaft oder eines wichtigen nationalen Formel 3-Titels.

 

 

Tankklappe:

Bei Boxenstopps ist häufig zu beobachten, dass sich die Tankklappe öffnet noch bevor der Wagen zum Stehen gekommen ist. Vor einigen Jahren waren die Tanköffnungen noch unverkleidet. Um eine bessere Aerodynamik zu gewährleisten wurden die Öffnungen jedoch mit einer Klappe versehen, die der Fahrer häufig mit dem selben Knopf öffnet, mit dem er auch den Drehzahlbegrenzer beim Einfahren in die Boxengasse betätigt. Die Geschwindigkeit in der Boxengasse ist in der Regel auf 80km/h begrentzt.

 

T-Car:

Als T-Car bezeichnet man ein Ersatzfahrzeug, daß normalerweise als Testfahrzeug eingesetzt wird und an Renn-wochenenden nur dann zum Einsatz kommt, wenn das eigentliche Rennfahrzeug des Piloten nicht mehr einsatzfähig ist, beispielsweise nach einem Unfall. Die Entscheidung, das T-Car einzusetzen, muß laut Reglement vor dem Senken der grünen Startflagge getroffen worden sein. Danach ist der Einsatz des Reservefahrzeugs untersagt. Lediglich bei einem Rennabbruch nach einem Startunfall kann ein Pilot wieder ins T-Car steigen. Dann gilt die grüne Flagge des Neustarts.

 

 

Telemetrie:

Mysteriös erscheint vielen Betrachtern das Innenleben eines modernen F 1-Fahrzeuges. Unglaubliche Mengen an Daten und Informationen können aus dem Fahrzeug gezogen werden. Unmengen an Sensoren melden jede erdenkliche Veränderung an den Computer in der Box.

Die Verwendung dieser wichtigen Daten beinhaltet eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Datenübertragung in einem modernen F 1-Auto:

-Analysedaten zur Erklärung von Vorgängen im Fahrzeug. Möglichkeit der späteren Veränderung am Fahrzeug oder der Neukonstruktion von Komponenten.

-Überwachungsdaten zur Kontrolle.
Mögliche Veränderungen und Probleme können frühzeitig erkannt, und möglicherweise mit geeigneten Maßnahmen verhindert werden.

-Optimierungsdaten zur Verbesserung der Fahreigenschaften. Auf neue Bedingungen kann sofort reagiert werden. Da die direkte Einflußnahme von der FIA verboten ist, wird in der Regel der Fahrer angefunkt, der dann eine Änderung über sein Lenkrad vornimmt.

Zur Überwachung der Einflußnahme während des Rennens oder des Zeittraining, verfügt die FIA über einen LKW im Fahrerlager, der die Datenübertragung der Teams überwacht.

-Informationsdaten, wie z.B. rote oder gelbe Flagge, Zeiten des eigenen oder der anderen Autos, aktuelle Rundenzahl, Reihenfolge im Rennen usw. dürfen übertragen werden.
In jeder Runde kann zu jeder Zeit das Fahrzeug und der Motor detailliert analysiert werden. Das Fahrzeug sendet seine Daten, während das Team in der Box, wie auch die FIA-Verantwortlichen, die Daten empfangen.
Aus dem Umfeld der Formel 1 ist immer wieder hinter vorgehaltener Hand zu hören, daß es externe Einflußnahmen auf den Datenaustausch gibt. So ist nur zu vermuten, daß z.B. Konkurrenten die Datenströme der anderen Teams beobachten.
Einige Ausfälle in der Vergangenheit sollen auf die Störung der Telemetriedaten zurückzuführen sein.
Man hält sich diesbezüglich jedoch aus verschiedenen Gründen bedeckt. Vom Systemhersteller Kenwood wird jedoch immer wieder eine höhere Datensicherheit gefordert.

 

 

 

Traktionskontrolle:

Die Traktionskontrolle ist ein elektronisch gesteuertes Hilfsmittel, das ein Durchdrehen (Wheelspin) der Antriebsräder weitgehend verhindert.

Seit Beginn der Saison 1994 ist die Traktionskontrolle allerdings vom Reglement verboten, um das Fahren für den Piloten wieder anspruchsvoller zu gestallten.

Besonders im Regen und auf winkligen Kursen vereinfachte die Traktionskontrolle den Job der Fahrer enorm. So stellte Michael Schumacher nach Abschalten seiner Traktionskontrolle 1993 im Training zum GP von Monaco fest, daß ihm am Ende seiner Runde eine volle Sekunde auf seine vorherige Zeit fehlte!

 

 

Transaxle:

Unter Transaxle versteht man die Kombination von Getriebe, Differenzial und Achsantrieb in einem einzelnen Gehäuse.
Gründe für ein sogenanntes "Transaxle-Getriebe" sind vor allem Vorteile bei der Gewichtsverteilung und eine gewisse Platzersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Getrieben.

 

Turbinenwagen:

So wurde der Lotus 56 B genannt, der 1971 bei insgesamt drei Grand Prix-Rennen zum Einsatz kam und von einer Pratt & Whitney-Gasturbine angetrieben wurde. Pilotiert wurde der Turbinen-Lotus von Derek Walker, Reine Wisell und dem zweimaligen Formel 1-Weltmeister Emerson Fittipaldi. Bei seinem ersten Einsatz im niederländischen Zandvoort saß der damalige Lotus-Testpilot Derek Walker hinterm Steuer und ließ den genialen Konstrukteur und Lotus-Gründer Colin Chapman noch hoffen. Innerhalb weniger Runden konnte der Brite mehrere Konkurrenten überholen, mußte seinen Husarenritt nach einem Unfall in der Tarzan-Kurve jedoch frühzeitig beenden.

Bei seinem folgenden Einsatz in Silverstone konnte der Turbinen-Lotus mit Reine Wisell am Steuer aber leider genauso wenig überzeugen, wie ein wenig später beim GP von Italien, als der Brasilianer Emerson Fittipaldi den Typ 56 B um die Rennstrecke von Monza lenkte. Grund für die fehlende Konkurrenzfähigkeit des Turbinen-Lotus waren der enorm hohe Verbrauch, ein verzögertes Ansprechverhalten der Turbine beim Beschleunigen (was den Wagen sehr schwer fahrbar machte) und Probleme beim Bremsen. Im Gegensatz zu anderen Formel 1-Wagen mit herkömmlichen Motor mußte der Pilot des 56 B nämlich auf eine Motorbremse verzichten, da eine Turbine keinerlei Bremswirkung zeigt. Aufgrund des mangelnden Erfolges stellte Colin Chapman das Turbinenprojekt nach dem GP von Italien ein und setzte von da an auf herkömmliche Verbrennungsmotoren.