107%-Regelung:
Die 107%-Regelung wurde zur Saison 1996 eingeführt und beinhaltet, daß Fahrer,
deren gefahrene Trainingszeit mehr als 7% über der des Trainingsschnellsten
liegt, nicht am Rennen teilnehmen dürfen. Mit dieser Maßnahme soll auch der
Sicherheit in der Formel 1 Rechnung getragen werden.
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Airbox:
Die Öffnung der Airbox eines modernen Formel 1-Wagen befindet sich oberhalb des
Fahrerhelms und dient dazu, möglichst viel Luft zu sammeln und diese zum Motor
ins Wagenheck zu führen. Sie ist für die Motorleistung eines Formel 1-Wagens
entscheidend und deshalb in ihrem Durchmesser begrenzt. Vor allem die großen
Fahrer hatten in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der Airbox. So war
z.B. Karl Wendlinger 1993 im Sauber-Team auf den Geraden immer langsamer als
sein damaliger Teamkollege J.J.Lehto, der mit seinem Helm nicht die Öffnung der
Airbox verdeckte und somit einen entscheidenen PS-Vorteil hatte.
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Abrieb:
Die Abnutzung der Lauffläche eines Reifens wird als Abrieb bezeichnet. Der
Abrieb wird durch verschiedene Faktoren, wie Witterung, Abtrieb, Gummimischung,
Luftdruck und Fahrstil beeinträchtigt.
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Aerodynamik:
Unter Aerodynamik versteht man die Lehre von der Bewegung der Luft. Speziell in
der Formel 1 wurde die Aerodynamik im Laufe der Zeit immer wichtiger. Spätestens
seit Lotus-Gründer Colin Chapman den sogenannten Ground Effect endeckt hatte,
entwickelten die Formel 1-Boliden immer höheren aerodynamischen Abtrieb und
kleben seitdem förmlich auf der Strecke. Bei den heutigen Formel 1-Wagen ist
die Aerodynamik allerdings derart empfindlich, daß sie auf kleinste Änderungen,
wie z.B. auf einen vorausfahrenden Wagen oder starken Wind, schon reagiert und
den Wagen oft "unfahrbar“ macht. Auch für das in der Formel 1 recht
selten gewordene Überholen wird die perfektionierte Aerodynamik verantwortlich
gemacht. Durch die sogenannte „Dirty-Air“ ist es einem Wagen nicht mehr möglich,
sich in den Windschatten seines Vordermannes heranzusaugen um diesen
auszubremsen und somit vor der nächsten Kurve zu überholen.
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Aktive
Radaufhängung:
Bei einer aktiven Radaufhängung handelt es sich um ein computergesteuertes
System, das den Wagen während der Fahrt den jeweiligen Streckenverhältnissen
anpaßt. So wurde ein Formel 1-Wagen in schnellen Kurven immer sehr hart und
flach eingestellt, um die aerodynamische Effizienz zu erhöhen, während in
langsamen Kurven immer ein weicheres Fahrwerk vom Computer eingestellt wurde, um
den mechanischen Grip zu verbessern.
Auch auf den Geraden, wo ein hoher Topspeed erforderlich war, wurden die Wagen
vom Computer herabgesenkt und der Luftwiderstand somit verringert.
Von den Fahrern forderte die aktive Radaufhängung enormen Mut, schließlich
wurden durch sie bisher ungeahnte Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht, die dem
Fahrer praktisch kein Limit setzten, außer sein Eigenes. Besonders der Brite
Nigel Mansell zeigte sich als wahrer Meister der aktiven Radaufhängung.
Während der Abstand zu seinem Teamkollegen Ricardo Patrese 1991 ohne die aktive
Radaufhängung meistens nur ein paar Zehntel betrug, verwies er seinen
Teamkollegen ein Jahr später mit der aktiven Radaufhängung ausgerüstet in die
Schranken und dominierte praktisch die ganze Saison.
Seit 1994 ist die aktive Radaufhängung allerdings vom Reglement verboten.
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Ampelschaltung:
Vor einigen Jahren wurde aus Sicherheitsgründen die Startprozedur bei einem
Grand Prix-Start (siehe Grand Prix-Start) leicht verändert. Bis dahin sprang
die Ampel plötzlich von Rot auf Grün. Die roten Lichter alleine waren
lediglich für den Abbruch vorgesehen.
Nach der Änderung wird wie folgt gestartet:
Fünf rote Lampen sind über der Start-Ziellinie angebracht. Wird der Start
eingeleitet geht die rechte rote Lampe an. Eine Sekunde später die zweite, dann
die dritte usw.
Wenn alle fünf Lampen leuchten, erlischen kurz darauf alle Lichter
gleichzeitig. Ein genauer Zeitabstand nach dem Aufleuchten der kompletten
Lichterreihe muss nicht eingehalten werden. Dies bedeutet, dass der Start zu
jeder Zeit nach dem fünften Licht freigegeben werden kann.
Die Startprozedur beginnt schon eine halbe Stunde vor dem tatsächlichen Start.
In genau festgelegten Abständen werden Tafeln mit Zeitabständen zum Start
hochgehalten.
Der Starter kann diese Prozedur jederzeit, auch noch während des Starts und
auch unmittelbar nach der Startfreigabe abbrechen. Hat z.B. ein Fahrer ein
Problem und er hebt die Hand, kann der Starter den vorwiegend automatisch
ablaufenden Startvorgang abbrechen. Die Startprozedur beginnt dann erneut mit
der Einführungsrunde.
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Ansaugeffekt:
Folgt ein Wagen einem anderen dicht auf, so entsteht ein Ansaugeffekt (Slipstream).
Der vordere Wagen reißt förmlich ein Loch in die Luft hinter sich, welches für
den hinteren Wagen einen wesentlich geringeren Luftwiderstand mit sich bringt.
Er kann den vorderen Wagen dann aus dem sogenannten Windschatten heraus recht
leicht überholen.
Überholt der hintere Wagen nicht, so kann er dem vorausfahrenden Wagen leicht
folgen, ohne jedoch genau so viel Gas zu geben wie der Vordere und mit dem
Vorteil, Benzin zu sparen.
In der heutigen Formel 1 ist die Aerodynamik allerdings so perfekt, dass die
Wagen einen sehr geringen Windwiderstand besitzen und somit kaum Löcher in die
Luft hinter sich reißen.
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Anti Dive:
Anti-Dive bezeichnet die Fahrwerkseinstellung eines Rennwagens, die verhindern
soll, daß der Wagen beim Bremsen mit der Vorderachse eintaucht.
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Aufwärmrunde:
Die Aufwärmrunde, auch Einführungsrunde genannt, wird unmittelbar vor dem
Rennstart gefahren. Das gesamte Feld der Teilnehmer umrundet den Kurs mit
niedriger Geschwindigkeit hinter dem Streckensicherheitsfahrzeug, um u.a. die
Reifen auf die erforderliche Idealtemperatur zu erwärmen und die Strecke zu
inspizieren. Am Ende der Aufwärmrunde nehmen die Fahrzeuge ihre Plätze in der
Startaufstellung ein. Danach erfolgt der Rennstart.
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Autoklav:
Der Begriff Autoklav beschreibt einen Vakuumofen, in dem unter Druck
Verbundwerkstoffe verfestigt werden. Diese Prozedur erfordert eine bestimmte
Temperatur und hohe Drücke.
Die richtige Handhabung dieser komplizierten Geräte beeinflußt Qualität und
Festigkeit der fertigen Produkte. In der modernen Formel 1 werden nahezu alle
Bauteile eines Formel 1-Fahrzeuges in Autoklaven „gebacken“. Vom Monococque
bis zu den Flügeln und Querlenkern wird nahezu jedes Bauteil aus diesen festen
und leichten Verbundwerkstoffen gefertigt.
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Balance:
Unter Balance versteht man das Verhältnis zwischen der Haftung an der
Vorderachse und der Hinterachse eines Rennwagens. Ist die Haftung an der
Vorderachse höher als an der Hinterachse, reagiert der Wagen mit Übersteuern
(siehe Übersteuern). Ist sie an der Hinterachse höher als an der Vorderachse,
so hat der Fahrer in der Regel mit Untersteuern (siehe Untersteuern) zu kämpfen.
Ist der Wagen so ausbalanciert, dass die Haftung an Vorder- und Hinterachse
gleich ist, spricht man von einem neutralen Fahrverhalten
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Bergung:
Für die Bergung der ausgefallenen Fahrzeuge sind in der Regel die
Streckenposten zuständig. Da es in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen
gekommen ist, sind einige Grundregeln Gesetz:
So ist der Fahrer z.B. verpflichtet, nach dem Aussteigen das Lenkrad wieder auf
die Lenkstange zu montieren, da man den Wagen bei der Bergung sonst nicht lenken
kann.
Damit der Wagen manövrierbar ist, muss das Getriebe auf "neutral"
stehen.
Das Fahrzeug muss eine Öse oder eine Vorrichtung besitzen, die das Wegheben mit
einem Kran ermöglicht.
Früher wurde der Abschlepphaken bzw. der Gurt oft am Überrollbügel befestigt.
Da der Überrollbügel, besonders in den 80er Jahren sehr weit vorne war, befand
sich mehr Gewicht auf der Hinterachse. Dadurch war es immer notwendig, dass sich
Streckenposten auf die Nase setzten, um das Fahrzeug im Gleichgewicht auf den
Abschleppwagen aufsetzen zu können.Heute ist das Gewicht durch die zurückgeschobene
Sitzposition der Fahrer gleichmäßiger verteilt.
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Black Box:
Bei der Black Box handelt es sich um eine Art Fahrtenschreiber für Formel
1-Wagen. Durch sie kann die FIA nach einem Unfall praktisch alle Daten, wie z.B.
Drehzahl, g-Kräfte, Lenkeinschlag und Pedaldrücke einsehen und eventuell etwas
über die genaue Unfallursache herausfinden. Im Nachhinein kann somit natürlich
eine Erhöhung der Sicherheit erzielt werden.
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Borg-Warner-Trophäe:
Die "Borg-Warner-Trophäe" ist die traditionelle Sieger-Trophäe der
500 Meilen von Indianapolis. Der jeweilige Sieger des Indy 500 wird damit
geehrt, dass sein Gesicht in die Trophäe eingraviert wird. So schmücken z.B.
auch die Gesichter der ehemaligen Formel-1-Weltmeister Jim Clark, Graham Hill
und Mario Andretti die Oberfläche der Trophäe
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Box:
Als Box bezeichnet man die einzelnen Garagen in der Boxengasse. Jedes Team erhält
eine Box, in der umfangreiche Arbeiten am Fahrzeug vorgenommen werden können.
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Boxengasse:
Die Boxengasse ist der Bereich einer Rennstrecke, in dem die Teams während des
Trainings und des Rennens an ihren Fahrzeugen arbeiten können. Gleichzeitig
findet in ihr die Anfahrt zu den jeweiligen Boxen der Teams statt.
In der Boxengasse darf in der Formel 1 nicht schneller als 80 km/h gefahren
werden. Piloten, die sich nicht daran halten, werden mit einer
Stop-and-Go-Strafe oder im Training mit einer Geldstrafe belegt.
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Boxenluder:
Der Begriff des "Boxenluders" ist ein von der deutschen
Boulevardpresse geprägter Begriff. Ganz allgemein beschreibt ein Boxenluder
eine weibliche Person, die sich im Fahrerlager und den Boxen aufhält, um mit
Rennfahrern und Teampersonal in Kontakt zu kommen. Wie dieser Kontakt nun genau
aussehen mag, bleibt der Vorstellungskraft jedes Einzelnen überlassen...
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Boxenmauer:
Die Boxenmauer trennt die Boxengasse von der Rennstrecke. An der Boxenmauer
befinden sich in der Regel Kommandostände der Teams. In den frühen Jahren der
Formel 1 gab es kaum Sicherheitsbegrenzungen wie z.B. Boxenmauern. Ein erhöhtes
Sicherheitsbewußtsein hat auch hier Rechnung getragen und sicher schon eine
Menge tragischer Unfälle verhindert.
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Boxentafel:
Die wichtigsten Informationen werden dem Piloten von seinem Team auf einer Tafel
signalisiert. Diese Tafel wird für den Fahrer sichtbar an der Boxenmauer
plaziert. Vor dem Rennen werden Absprachen getroffen, welche Informationen auf
der Tafel erscheinen sollen. Meistens handelt es sich dabei um die Anzahl der
gefahrenen Runden, der derzeitigen Position, den Vorsprung bzw. Rückstand auf
den nächsten Piloten, sowie der Aufforderung zum Boxenstop o. ä.
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CART:
CART ist die Abkürzung für "Championship Auto Racing Teams". Diese
in den USA sehr populäre Form des Rennsports, die Indy-Cars, wird auch oft als
die amerikanische Formel 1 bezeichnet. Indy-Cars sehen ähnlich aus, sind aber
etwas größer, flacher und breiter als Formel-1-Autos und fahren auf wirklich
beachtlichen Reifen ohne Rillen. Sie erinnern an die gute alte Formel 1.
Angetrieben werden die CART-Rennwagen mit 2,65-Liter-Turbomotoren, welche mit
Methanol gefüttert werden. Das ist übrigens sehr gefährlich, da man brennende
Fahrzeuge nicht sofort erkennt - Methanol brennt ohne Flamme!
Die Rennen sind über die Saison vielfältiger, da man zu den Straßen- und
Stadtkursen der Formel 1 auch noch die Ovale fährt. Der Rennfahrer muss sich
also häufiger umstellen. Dadurch verfügen die Fahrzeuge über ein
aerodynamisches Oval-Setup und ein Straßenkurs-Setup.
Die TV-Coverage weltweit hat sich auch nicht hinter der Formel 1 zu verstecken.
Während letztes Jahr der CART-GP in Japan Live ausgetrahlt wurde, war das
Formel-1-Finale nur als Konserve zu sehen. Das Formel-1-Interesse ist in Japan
deutlich geringer!
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Clean Air:
Der Begriff der „Clean Air“ stammt weitgehend aus dem amerikanischen
Rennsport, wo die „Dirty Air“ bei Hochgeschwindigkeitsrennen in den Nudeltöpfen
eine besondere Bedeutung besitzt. Deshalb ist die „Clean Air“ im Gegensatz
zur „Dirty Air“ besonders erwünscht.
"Clean Air“ bedeutet übersetzt soviel wie saubere Luft. Gemeint ist
damit, daß der Luftstrom der auf ein Fahrzeug trifft, nicht von einem
vorausfahrenden Fahrzeug verwirbelt wurde, sondern optomal das eigene Fahrzeug
anströmt.
Die "Clean Air“ bewirkt folgendes:
Der Abtrieb eines Fahrzeugs funktioniert optimal.
Das Fahrzeug liegt ruhig im Luftstrom.
Die Kühlung der Bremsen und des Motors eines Fahrzeugs funktioniert optimal.
Siehe auch: Dirty Air
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Deflektor:
Das Wort „Deflector“ stammt aus dem Englischen und ist ein international
verwendeter Begriff für „Ablenker“ oder „Ableiter“. In der Formel 1
wurde der Deflector erstmals Anfang der 90er Jahre vom McLaren-Team eingesetzt.
Er befindet sich zwischen der Aufhängung des Vorderrades und den seitlichen
angeordneten Kühlern und dient dazu, die durch die Vorderräder verwirbelte
Luft wieder zu beruhigen und die Kühler somit optimal anzuströmen.
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Differential:
In der Formel 1 wird es immer wieder Versuche geben, das technische Reglement so
zu interpretieren, dass eine größtmögliche Effizienz im Wettbewerb erzielt
werden kann.
Gleichzeitig gibt es immer Anschuldigungen von Konkurrenten die einen Verstoß,
d. h. ein Überschreiten der Grenzen des Reglement befürchten.
Im Sommer 2000 sickerte durch eine Indiskretion eines dritten Teams durch, dass
Ferrari die FIA um die Klarstellung des Reglements bezüglich der
Ausgleichgetriebe bat. Charlie Whiting (Technik-Chef der Motorsport-Weltbehörde
FIA) antwortete darauf in einem Brief an alle Teams, dass es in der Formel 1
nach Paragraph 9.2.1 verboten ist, Hilfsmittel einzusetzen, um aktiv und
regulierend in die von der Physik bestimmte Drehzahl der Räder einzugreifen.
"Dies gilt sowohl für mechanische, als auch elektronisch gesteuerte
Differenziale".
Im Abschnitt 9 des technischen Reglements der FIA heißt es dazu:
9.2.1) No car may be equipped with a system or device which is capable of
preventing the driven wheels from spinning under power or of compensating for
excessive throttle demand by the driver.
Auf Deutsch: kein Fahrzeug darf mit einem System ausgestattet sein, das ein
Durchdrehen der Antriebsräder unter Kraftfluss verhindert oder das ein Übermaß
an Gaspedalstellung durch den Fahrer ausgleicht.
Doch was hat Ferrari mit der Anfrage bewirken wollen?
Ferrari war offensichtlich der Meinung, dass McLaren ein Differenzial
konstruiert hat, welches eine versteckte Traktionskontrolle darstellt, die aber
laut Reglement verboten ist. Nach dem Verbot der elektronischen
Antriebsschlupfregelung liegt der Versuch nahe, diese Vorteile mechanisch zu
erreichen. Mit einem speziellen Differenzial wäre es also theoretisch möglich,
ein Auto mit Hilfe der Hinterachse besser in Kurven einlenken zu lassen und das
Fahrverhalten stabiler und die Beschleunigung effektiver zu machen.
Was kann aber überhaupt ein übliches Differenzial?
Aufgaben des Differenzials:
Bei Kurvenfahrten legen die kurvenäußeren Räder eines zweiradgetriebenen
Rennfahrzeugs eine größere Strecke zurück als die kurveninneren. Dadurch
ergeben sich unterschiedliche Raddrehzahlen. Das Differenzial, auch
Ausgleichsgetriebe genannt, hat die Aufgabe, diese Unterschiede auszugleichen.
Der Antrieb der Räder erfolgt über zwei voneinander unabhängige Achswellen.
Kegelrad-Ausgleichsgetriebe:
Am häufigsten wird das Kegelrad-Prinzip verwendet. Das Antriebskegelrad ist mit
dem Differenzial verbunden und treibt das Tellerrad an, das mit dem Ausgleichgehäuse
verbunden ist. Die Ausgleichskegelräder gleichen den Drehzahlunterschied
zwischen den Achswellenrädern aus. Dabei drehen sich die Ausgleichskegelräder
um ihre Achsen, welche im Ausgleichgehäuse gelagert sind. Sie wälzen sich auf
den verschieden schnell drehenden Achswellenrädern ab. Dadurch läuft das
kurveninnere Rad um den Wert langsamer, den das kurvenäußere schneller läuft.
Differenzialsperre
Um die Traktion der Antriebsachse zu verbessern, werden Differenzialsperren
eingesetzt. Selbstsperrende Einrichtungen sorgen dafür, dass die Ausgleichsräder
nicht mehr auf den Achswellenrädern abrollen können. Dadurch ist der Ausgleich
zu 100 Prozent gesperrt. Das automatische Sperrdifferenzial bewirkt, dass im
Falle eines durchdrehenden Antriebsrades das andere Rad noch ausreichend
Antriebskraft auf die Fahrbahn übertragen kann.
Mit einem weiteren Ausgleichsgetriebe würde die Traktion mechanisch verbessert.
In der Formel 1 ist dies jedoch reglementbedingt verboten.
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Diffusor:
Der Diffusor ist ein aerodynamisches Hilfsmittel zur Verbesserung der Luftführung
unter dem Fahrzeug.
Damit wird der Luftstrom am Ende des Autos so geführt und beschleunigt, daß
sich ein erhöhter Anpreßdruck für das Fahrzeug ergibt.
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Dirty Air:
Der Begriff der „Dirty Air“ stammt weitgehend aus dem amerikanischen
Rennsport, wo die "Dirty Air“ bei Hochgeschwindigkeitsrennen in den
Nudeltöpfen eine besondere Bedeutung besitzt."Dirty Air“ bedeutet übersetzt
soviel wie schmutzige Luft. Gemeint ist damit, daß die Verwirbelung der Luft
hinter einem fahrenden Fahrzeug für die Verfolger eine Verschlechterung ihrer
eigenen Aerodynamik bedeutet. Diese führt zu einer reduzierten Bodenhaftung und
bedeutet eine erhöhte Unfallgefahr für die Verfolger.
Durch die perfektionierte Aerodynamik in der modernen Formel 1 hat der Begriff
der "Dirty Air“ eine erhöhte Bedeutung gewonnen.
In der "Dirty Air“ wirken folgende Effekte für die in diesen vom
vorausfahrenden Fahrzeug erzeugten Luftwirbel einfahrenden Verfolger:
Der eigene Abtrieb reduziert sich.
Das Fahrzeug wird unruhig und nervös.
Die eigene Kühlung der Bremsen und des Motors wird reduziert.
In der Vergangenheit waren besonders aus Hochgeschwindigkeitsstrecken, wie
z.B. Monza, Hockenheim oder Silverstone, sogenannte Windschattenschlachten zu
beobachten. Der Verfolger konnte sich dabei in den Windschatten des Vordermannes
heransaugen und diesen durch den verringerten Windwiderstand überholen. Durch
die heute perfektionierte Aerodynamik wird die Luft hinter dem vorausfahrenden
Fahrzeug allerdings derart verwirbelt (es entsteht "Dirty Air), daß diese
Art des Überholens kaum mehr möglich ist.
Siehe auch: Clean Air
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Drive by wire:
Die Verbindung zwischen Gaspedal und dem Motor erfolgt über einen Draht (engl.:
wire). Dazwischen ist ein Computer geschaltet. Im Gegensatz zu einem früher
verwendeten, herkömmlichen Gaszug entspricht die Bewegung am Gaspedal nicht der
Bewegung an der Drosselklappe. So läßt sich über den Computer eine
Charakteristik programmieren, so daß die Drosselklappe schneller oder langsamer
reagiert als die Bewegung am Gaspedal. Der Fahrer hat so z. B. die Möglichkeit,
das Gas im unteren Drehzahlbereich feiner zu dosieren. Im Öffnungsbereich
zwischen 40 und 50 Prozent wird die Bewegungsdynamik im Verhältnis zur
Gaspedalbewegung beschleunigt, damit mehr Power zur Verfügung steht.
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Durchdrehendes Rad:
Viele Fernseh-Zuschauer fragten sich nach dem GP von Australien sicherlich, was
Michael Schumacher meinte, als er von Problemen mit einem durchdrehenden Rad
sprach.
Gemeint war nicht etwa ein Problem mit der Traktion, so dass die Reifen auf
dem Asphalt durchdrehen, sondern ein auf der Felge rutschender Reifen. Zum
Beispiel durch fehlerhafte Montage kann eine Felge die volle Kraft des Motors
nicht an den Reifen weitergeben und dreht sich schneller als dieser. Auf das
Fahrverhalten hat dies natürlich keine guten Auswirkungen, da der Wagen schwer
kontrollierbar wird.
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